Viel Lärm um nichts
Kammermusical nach William Shakespeare
Holzhausen Quartett
Sabine Fischmann · Till Krabbe
Markus Neumeyer · Berthold Possemeyer
Textfassung: Sabine Fischmann und Till Krabbe
Musik: Markus Neumeyer
Berthold Possemeyer (Bariton) singt Lieder von
John Dowland, Joseph Haydn, Thomas Morley,
Benjamin Britten u.a.
Ganzjährige Termine
Zwei Paare wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten! Claudio und Hero das romantische Paar, das nicht schnell genug in den Hafen der Ehe einlaufen kann und Benedikt und Beatrice, zwei eingefleischte Singles, die ihre Selbstbestimmung über alles stellen und ihren Geschlechterkampf in furiosen Wortgefechten und intelligenten Sticheleien austragen. Das ist die Ausgangssituation in Shakespeares aberwitziger Komödie „Viel Lärm um nichts“. Und natürlich kommt alles ganz anders!
Das Holzhausen-Quartett verbindet Shakespeares klassische Verse mit heutiger Sprache, wobei Sabine Fischmann und Till Krabbe mit besonderer Lust die reichen Charakteren und die frechen Verbalattacken und Wortverdrehungen in singbare Songs – sprich Ohrwürmer – verwandelt haben.
Es ist das Verdienst von Markus Neumeyer, dem zu dieser Textfassung eine kongeniale Musical-Komposition eingefallen ist, die alle Musik-Stile von Pop über Rock und Blues bis hin zur Klassik umfasst. Die verrückte Handlung läuft in rasendem Tempo ab, Sabine Fischmann und Till Krabbe schlüpfen in alle Rollen, und so entsteht ein fulminantes Shakespeare-Ensemble aus Liebespaaren und Intriganten, edlen Prinzen und eifersüchtigen Grafen nebst einer zwielichtigen Kammerzofe. Dazu tritt noch ein korrupter Richter plus Schreiber. Am Schluss gibt es selbstverständlich ein Happy End und Doppelhochzeit!
Bariton Berthold Possemeyer ist der ruhende Pol in dieser Verwechslungs- und Liebesschlacht, gönnt Darstellern und Publikum immer mal wieder eine kleine Verschnaufpause und verzückt mit klassischen Liedern nicht nur der Shakespeare-Zeit.
Und weil Amor auch dieses Mal wieder die Fäden zieht, geht‘s richtig rund…
„Mir wird heiß, mir wird kühl.
Es entsteht ein Gefühl
Irgendwo hier im Bauch.
Gib es zu, bei dir auch!“
Holzhausen-Quartett ("Viel Lärm um nichts")
„Die Liebe kommt als Zufall zu uns allen.
Amor schießt Pfeile, manchmal stellt er Fallen.“
William Shakespeare („Viel Lärm um nichts“)
Das Holzhausen-Quartett, das sich aus ehemaligen Hochschulprofessoren der Frankfurter Musikhochschule und deren Studierenden vor Jahren zusammengefunden hat, hat sich nun zum dritten Mal seiner Liebe und Verehrung für William Shakespeares Komödien hingegeben und höchst erfolgreich die Umsetzung einer seiner Komödien auf die Bühne
gebracht.
Aus „Viel Lärm um nichts“, haben die Vier ein durchtriebenes Kammermusical gezaubert, das Ende November 2017 in der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen seine umjubelte Uraufführung feiern konnte.
Was macht die Abende dieses Quartetts so einzigartig?
Markus Neumeyer, der Pianist und Komponist des Abends, hat wie auch zu „Ein Sommernachtstraum“ und zu „Was ihr wollt“, eine hinreißende und schmissige Musik komponiert und dazu Songs, die geradezu zu Ohrwürmern werden.
Shakespeares Original Verse verschmelzen die erfahrenen Theater-Praktiker Sabine Fischmann und Till Krabbe, die auch für das Libretto verantwortlich zeichnen, mit heutiger Sprache so, dass die Handlung für jedermann verständlich wird und nach vorne drängt. Fischmann und Krabbe sind dazu noch versierte und virtuose Schauspieler und Musical-Sänger, sie schlüpfen in rasendem Tempo in alle Rollen dieser überaus turbulenten Komödie und lassen dem Publikum kaum eine Chance, sich vom Gelächter über jede einzelne Pointe zu erholen. Stilistisch spannen die Zwei in ihrer Figuren-Darstellung den Bogen von der Farce und kabarettistischer Verknappung bis hin zu den echt tragikomischen Momenten, die Shakespeares Figuren so menschlich, reich und unverwechselbar machen.
Berthold Possemeyer, der mit seinem eleganten und warm timbrierten Bariton dem Publikum kurz die Gelegenheit gibt, sein Zwerchfell vom vielen Lachen zu entspannen, entzückt mit klassischen Vertonungen von Shakespeare Texten aus der Feder von John Dowland, Joseph Haydn, Benjamin Britten, Thomas Arne u.a. Darüber hinaus entpuppt er sich als versierter Origami-Künstler, der live auf der Bühne zauberhafte Vögel, Blumen, Herzen und Eheringe aus buntem Papier faltet, die dann als Requisiten im Stück ein geheimnisvolles Eigenleben entwickeln.
Dass ihre Kammermusical-Versionen der Shakespeare Komödien sowohl auf kleinen Bühnen, in Kammermusiksälen, wie auch in großen Theatern funktionieren und das Publikum hier wie dort in seinen Bann ziehen und zu Bravo-Rufen hinreißen, hat das Quartett bei seinen Gastspielen quer durch die Republik bis in die Schweiz und nach Südtirol immer
wieder unter Beweis gestellt.